24. August 2010

theo und der mixer. und die waschmaschine. und der ferrari.

es gibt sie noch: bücher die einen zum lachen bringen. nicht zum schmunzeln, nicht zum lächeln, sondern zum richtig laut los- und auflachen. daniel glattauers "theo. antworten aus dem kinderzimmer" ist deshalb nur bedingt zur lektüre in bus oder straßenbahn zu empfehlen - es sei denn, die schockierten / erschrockenen / empörten blicke sind einem wurscht. *g*


es handelt ... na von theo natürlich. theo als baby, kleinkind, kind und - zum abschluss - jugendlicher. von autofriedhof spielen ("müssma reparieren!"), einkaufen beim billa ("bananen brauchma!") und campingurlaub mit den großeltern ("alles deutsche!").

liest sich am besten ... überall dort, wo man lachen darf. am besten in gesellschaft - da können dann einzelne episoden vorgelesen werden, die anderen lachen mit und haben auch was davon.

außerdem braucht es ... liebe zu kindern. wenigstens ein klitzekleines bisschen. erwachsene mit "kinder-sind-lästig-und-überhaupt-wieso-soll-das-witzig-sein"-einstellung werden keine freude mit diesem buch haben. hm, oder vielleicht kann man sie damit "bekehren"? ;-)

und generell wäre zu sagen ... eigentlich nicht mehr viel. :-) "theo" ist ein herrliches, kurzweiliges buch mit einem wunderbar ironischem blick auf das kinderleben. oder besser gesagt: auf die erwachsenen in diesem kinderleben. und wer glattauers kommentare bzw. die bücher "die ameisenzählung" oder "schauma mal" kennt, weiß ohnehin was ihn erwartet: lesevergnügen pur.

17. August 2010

petrus auf der vespa

wenn der papst nicht benedikt, sondern petrus heißt, glühender fußballfan ist und italienischen wein liebt - dann ist das ganze reine fiktion. leider, möchte man seufzen. denn papst petrus II, held des papstkrimis "halleluja" von johanna alba und jan chorin ist eine durch und durch liebenswerte figur, die einem sofort ans herz wächst.


es handelt ... von einem mysteriösen attentat auf einen kardinal und der rasanten suche nach den verbrecherischen hintermännern. von einer päpstlichen haushälterin, die keinen spaß versteht, einem croissant-schmuggelnden päpstlichen sekretär und einer unkonventionellen jungen pressesprecherin namens giulia (!!) ;-) und in farbenfrohen details auch von den straßen, plätzen, gassen und kirchen roms.

liest sich am besten ... in einem italienischen (vorzugsweise römischen) cafe, mit viel espresso. alternativ auch zu hause am balkon oder der terasse, bei einem teller pasta asciutta.

außerdem braucht es ... eine vorliebe für krimis mit witz und charme. wer auf der suche nach nervenzerfetzender spannung mit viel blut und leichenteilen ist, wird hier nicht fündig.

und generell wäre zu sagen ... dieses buch lebt von seinen schrägen, mit viel liebe charakterisierten figuren. der krimi selbst ist zwar auch spannend und birgt durchaus überraschende wendungen, tritt aber fast ein wenig in den hintergrund. es ist einfach eine freude, papst petrus, schwester immaculata und allen anderen bei ihrem tun zu begleiten - egal was dabei herauskommt. 

13. August 2010

suuhhkiiiiee!

tv-serien sind was tolles. buchserien sind eigentlich noch viel besser - an das eigene kopfkino kommt schließlich nichts heran. :-) gelungene buchserien-verfilmungen sind dann sozusagen das tüpfelchen auf dem i: wie im fall von charlaine harris "sookie stackhouse büchern" und der dazugehörigen HBO-serie "true blood". aber hier soll es natürlich um die bücher gehen.



es handelt ... von der telepathischen kellnerin sookie stackhouse, ihrem leben, lieben und leiden. von vampiren, die in der öffentlichkeit leben, weil sie sich von künstlichem blut ernähren können (auch wenn sie das nicht immer so unbedingt wollen). von formwandlern, werwölfen, hexen und feen - also von allem was die übernatürliche welt so hergibt. und nicht zuletzt von der mentalität der amerikanischen südstaaten, von religiösen fanatikern und rassismus.

liest sich am besten ... nachts, mit einer flasche rotwein/preiselbeersaft/erdbeerbowle. irgendwas schön rotem eben. ;-)

außerdem braucht es ... relativ geringe literarische ansprüche. charlaine harris ist keine sprachliche meisterin, ihr witz und eine spannende handlung machen das allerdings locker wett.

und generell wäre zu sagen ... der (buch)markt ist ja mit vampirbüchern derzeit eigentlich MEHR als gesättigt. und es gibt unglaublich viel schrott. harris' bücher sind eine wohltuende ausnahme, schon alleine wegen der originellen idee, dass die vampire ein "coming out" hatten und sich in die gesellschaft der menschen eingliedern wollen. da wird dann auch über "vampir-mensch-ehen" diskutiert und natürlich gibt es ein "national vampire rights movement". außerdem schmeißt charlaine harris so ziemlich jedes übernatürliche klischee über den haufen. *yeah*

wer in die südstaatenwelt von bon temps einsteigen will, findet hier eine übersicht der bücher. übrigens auch perfekt zum "englisch aufpolieren" geeignet, denn die originale sind superleicht zu lesen.

8. August 2010

grün, grüner, leo

die meisten haben wahrscheinlich schon mal etwas vom "no impact man" colin beavan gehört, der gemeinsam mit frau und kind versuchte, ein jahr lang ohne einen sogenannten "ökologischen fußabdruck" zu leben. weniger leute wissen, dass bereits ein paar jahre zuvor der englische journalist leo hickman ein ähnliches experiment startete - und darüber das buch "a life stripped bare: my year trying to live ethically" (deutsche variante: "fast nackt: mein abenteuerlicher versuch, ethisch korrekt zu leben") schrieb.




es handelt ... von dem versuch, ein jahr lang ökologisch und ethisch "richtig" zu leben. von mülldeponien, großkonzernen, stoffwindeln und einer würmerkolonie im garten. von skepsis, zweifel und schlechtem gewissen aber auch von motivation, enthusiasmus und der unglaublichen freude über selbst kleine erfolge.

liest sich am besten ... mit ein paar bio-bauern-äpfeln als leseproviant. oder während dem urlaub am bauernhof.

außerdem braucht es ... interesse am thema. wobei selbiges mittlerweile auch großflächig vorhanden sein dürfte - zumindest wird das label "bio" heutzutage eifrigst strapaziert.

und generell wäre zu sagen ... hickman hat ein sehr informatives, ausgezeichnet recherchiertes buch geschrieben, dass dank seines zynismus auch noch sehr kurzweilig ist. außerdem ist er im umgang mit dem thema wunderbar ehrlich und den erhobenen "mensch-ändere-dich-doch"zeigefinger sucht man (zum glück) vergeblich.